IFZO-Konferenz: Auswirkungen von Angst und Unsicherheit im Ostseeraum

Das „Interdisziplinäre Forschungszentrum Ostseeraum“ (IFZO) untersucht seit 2019 zentrale Fragen und Herausforderungen der Gegenwart im Ostseeraum. Zum Thema „Vorhersehbare Entwicklungen? Über die Auswirkungen von Angst und Unsicherheit in der Ostseeregion“ richtet das Forschungszentrum am 7. und 8. Juni 2023 in Greifswald seine Jahreskonferenz aus.

ländliche Ostseeregion

IFZO

Russlands Krieg gegen die Ukraine, die Energiekrise und -transformation oder die Corona-Pandemie – der Ostseeraum mit seinen neun Anrainerstaaten ist mit unerwartet hohem Druck in der Bewältigung seiner Herausforderungen konfrontiert. Tiefe Verunsicherung durchdringt die Energie-, Verteidigungs-, Wirtschafts-, Sozial- und Gesundheitspolitik. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, etwa in Bezug auf Klimakrise, die Stabilität der Demokratie oder die Integrität des Staates – und führen zu großer gesellschaftlicher Unsicherheit und Angst vor dem Unbekannten. Da Analysten und politische Entscheidungsträger gegenwärtige Problemlagen unterschiedlich bewerten, steht die zukünftige Entwicklung des Ostseeraumes fortwährend zur Debatte. Dabei werden vorhandene Ungewissheiten und Sorgen aufgegriffen und Lösungsansätze in Zukunftsvisionen kommuniziert.

IFZO-Konferenz zum Potenzial der Vorhersagbarkeit

Am 7. und 8. Juni 2023 lädt das IFZO in Greifswald zur Jahreskonferenz ein, um sich kritisch mit dem Potenzial der Vorhersagbarkeit zukünftiger Entwicklungen auseinanderzusetzen: Verunsicherung durch militärische Konfrontationen, Energiekrise und -transformation stehen ebenso auf dem Programm wie Themen rund um Erosion von gesellschaftlichem Zusammenhalt und demokratischer Ordnung, Gesundheitskrisen und die Erhaltung des kulturellen Erbes im Ostseeraum.

Die Jahrestagung greift damit die Themen des IFZO-Forschungsverbunds "Fragmentierte Transformationen. Wahrnehmungen, Konstruktionen, Verfasstheiten einer Region im Wandel" auf. Hier untersuchen sieben interdisziplinäre Forschungsgruppen Transformationsprozesse des kulturellen Erbes, des Energiesektors, der Sicherheitsarchitektur, des Aufkommens neuer Nationalismen, dem Gesellschaftsumbau im Sinne der Nachhaltigkeit und der Landnutzung im Ostseeraum.

Dialog zwischen Politik und Gesellschaft

Ein großes Ziel des IFZO ist die Vermittlung von Forschungsergebnissen in die gesamte Breite der Gesellschaft. Die IFZO-Konferenz im Juni führt Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, bei spannenden Panels und Diskussionen. Gleich am ersten Konferenztag bringt der Roundtable „Zukunft des Ostseeraums“ Politikerinnen und Politiker mit Forschenden aus der Region in direkten Dialog, moderiert von dem renommierten finnischen Journalisten Ilkka Ahtiainen. Hier geht’s zum vorläufigen Programm (engl.).

Die Konferenz richtet sich an Forschende und Studierende, die Interesse an interdisziplinären Fragestellungen und Debatten zur Zukunft des Ostseeraums haben sowie Entscheidungsträger in Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Konferenz findet im Pommerschen Landesmuseum Greifswald statt, Konferenzsprache ist Englisch. Anmeldung vor Ort an den Konferenztagen oder vorab via ifzo@uni-greifswald.de. Eine Konferenzgebühr wird nicht erhoben.

Das Interdisziplinäre Forschungszentrum Ostseeraum

Das BMBF-geförderte Interdisziplinäre Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO) ist eine zentrale Einrichtung an der Universität Greifswald. Das IFZO bündelt alle Forschungsaktivitäten zum Ostseeraum und bietet Unterstützungs-, Forschungs- und Transferstrukturen für innovative Forschungsfragen und kollaborative Projekte aller Fachbereiche. Das IFZO repräsentiert den universitären Forschungsschwerpunkt „Kulturen des Ostseeraums“. Kern des Zentrums ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachbereiche der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften sowie der Theologie und Medizin. Das IFZO arbeitet mit Forschungspartnern in Deutschland sowie in den Staaten des Ostseeraums zusammen. Das Vorhaben fügt sich in die umfangreiche Förderung der Regionalstudien durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein.

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