Wissensspeicher für die Zukunft – Einblicke ins Akademienprogramm

125 Projekte mit 188 Arbeitsstellen: Das Akademienprogramm ist das größte geistes- und sozialwissenschaftliche Langzeitforschungsprogramm Deutschlands und weltweit einzigartig. Woran die Forschenden arbeiten, erfahren Sie jetzt auch hier: Monat für Monat stellt die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften eines ihrer Projekte vor.

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Akademienunion

Kulturelle Überlieferungen aus aller Welt

Im Akademienprogramm erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kulturelle Überlieferungen aus aller Welt. Sie sichern, bewahren und interpretieren Zeugnisse unserer eigenen sowie anderer Kulturen. Seit mehr als 40 Jahren schaffen sie mit ihrer langjährigen Grundlagenforschung einen Wissensspeicher für die Zukunft, sowohl für die Wissenschaft selbst als auch für die Öffentlichkeit.

Warum, mag man fragen, ist das wichtig? In unserem kulturellen Erbe spiegeln sich unsere Werte, Normen, Symbole und Kommunikationsformen wider, sie bilden die Grundlage jeglicher Sozialisation. Was macht unser kulturelles Gedächtnis aus? Was wurde überliefert und von wem überhaupt? Stimmen bisherige Erkenntnisse noch, wo so vieles neu entdeckt wird? Etwa bei Grabungen und Feldforschung in entlegenen Gebieten? Oder durch die virtuelle Forschungszusammenarbeit, die gänzlich neue Einblicke und Zusammenhänge ermöglicht? Und was bedeutet dieses Wissen jetzt und in Zukunft?

Eine Antwort ist gewiss: Wo nichts ist, kann nichts werden. Der Wissensschatz, der über langfristige Forschung wächst, steht im Hier und Jetzt und für zukünftige Forschungen zur Verfügung. Er kann – insbesondere auch in digitaler Form – von Forschenden und der Öffentlichkeit genutzt werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt zur barocken Deckenmalerei, übrigens das erste, das die Akademienunion hier auf dem Portal vorstellt. Das Ergebnis kann sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen!

Über Zeit und Raum

Auch die folgenden Beiträge, die wir hier monatlich veröffentlichen, zeigen vor allem eines: Die Forschungsprojekte des Akademienprogramms sind überaus vielseitig. Ihre Bandbreite erstreckt sich über Zeit und Raum – von der Ur- und Frühgeschichte und den Anfängen der Menschheit über die Antike und das europäische Mittelalter bis hin zur Gegenwart.

Um nur einige Beispiele zu nennen: In jahrelanger Arbeit sichern die Forschenden Inschriften und Objekte, etwa Tontafelfragmente aus dem Alten Orient. Sie lassen mittelalterliche Glasmalerei neu erstrahlen oder bringen buddhistische Höhlenmalerei ans Licht. Sie erwecken längst vergessene Sprachen, Noten oder Manuskripte zu neuem Leben. Und sie erschließen Sammlungen zur Antike und zum Orient und machen sie sichtbar.

Für die Zukunft

Jahr für Jahr produzieren die rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schnitt 350 Bücher, komplettieren mehr als 50 Archive. Zudem schaffen sie durch die Konservierung und Digitalisierung von Dokumenten und Materialien die Basis für weiterführende Forschungen. Nicht zuletzt weist das Akademienprogramm klar in die Zukunft: durch die Schulung von Spezialistinnen und Spezialisten, die Ausbildung von Nachwuchskräften und durch internationale Kooperationen mit zahlreichen Kongressen und Symposien.

In das Akademienprogramm werden nur ausgewählte und langfristige Projekte aufgenommen mit einer Laufzeit zwischen 12 und 25 Jahren. Nur so und nirgendwo sonst kann die geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung auf so hohem Niveau gesichert und vorangetrieben werden. Das Akademienprogramm ist mit seinen aktuell 131 exzellenten Forschungsprojekten weltweit einzigartig.

Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert das Akademienprogramm, das seit 1979/80 von Bund und Ländern finanziert wird.

Wir freuen uns, Ihnen neue Einblicke in die Arbeit der Forschenden zu geben und wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre des Projekts des Monats!

Für einzelne Beiträge der Serie ist die Akademienunion verantwortlich

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