Montag, 10. November 2026, 19:30 Uhr
Volksbühne Frankfurt (Tickets) und im Livestream
Es scheint etwas in Bewegung geraten zu sein.
Nicht nur in den USA, sondern auch diesseits des Atlantiks ist die Rede von einem ‚Vibe Shift‘. Gemeint ist damit ein diffuser, aber deutlich vernehmbarer kulturell-emotionaler Stimmungswandel. In den sozialen Medien inszenieren ‚Tradwives‘ und ‚Fin Bros‘ die Rückwendung auf traditionelle Geschlechterrollen. Der Bundestag schmückt sich mit Neutralität, statt wie zuletzt mit Regenbogenfarben. In der politischen Öffentlichkeit feiern breitbeinige ‚Strongmen‘ und solche, die es sein wollen, ein Comeback. Ihre Versprechungen, eine ruhmreiche nationale Vergangenheit wiederzubeleben, werden von einer entwürdigenden Rhetorik und einer Bildlichkeit archaischer Härte begleitet. Mit Blick auf die Kulturszene wird die Rückbesinnung auf das ‚Tafelsilber abendländischer Aufklärung‘ beschworen.
Parallel gibt es auch für einen politischen ‚Mind Shift‘ konkrete Anzeichen: Diversity-Programme werden rückabgewickelt und geschlechtersensible Sprache verboten. Klima- und Nachhaltigkeitsthemen sind von der öffentlichen Agenda weitestgehend verschwunden. Es soll ‚wieder mehr gearbeitet‘ werden. Das Völkerrecht büßt seine Stellung als etablierter Rechtfertigungsmaßstab außenpolitischen Handelns ein.
‚Volle Kraft zurück!‘, könnte man meinen – oder was passiert hier gerade?
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