Wer sind wir? Woher kommen wir? Was macht uns aus – damals wie heute? In unserem kulturellen Erbe spiegeln sich unsere Werte, Normen, Symbole und Kommunikationsformen wider, die Grundlage jeglicher Sozialisation. Sie schaffen die gemeinsame Basis für gesellschaftlichen Zusammenhalt und zugleich für die Diskussion und Beurteilung von Handlungsoptionen, Entscheidungen und Beurteilungen. Immer wieder aufs Neue.
Seit Jahren unterstützt das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei, dieses kulturelle Erbe lebendig zu halten und hat dazu mehrere Förderprogramme aufgelegt.
„Allianz für Universitäre Sammlungen“
Aktuell gibt es über 1193 Sammlungen an 77 Hochschulen, in denen mehrere Millionen von Objekten bewahrt und genutzt werden. 2015 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Förderrichtlinie „Vernetzen - Erschließen - Forschen. Allianz für universitäre Sammlungen“ veröffentlicht. 15 Kooperationsprojekte zwischen Hochschulen und Museen wurden in diesem Kontext von 2016 bis 2021 gefördert. 2021 wurde die Förderrichtlinie ein weiteres Mal veröffentlicht. Teil dieser Förderrichtlinie ist ein Begleitvorhaben der „Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen“, das u.a. die Integration und den Wissenstransfer in die breitere Sammlungs-Community in Deutschland unterstützt. Die Vorhaben laufen bis 2027.
Universitäre Sammlungen gehören zum materiellen Kulturerbe der Wissenschaften. Sie dienen als Forschungsinfrastruktur für verschiedene Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Natur- und Technikwissenschaften. Die direkte Auseinandersetzung mit den Sammlungsobjekten sowie den Ordnungsprinzipien von Sammlungen helfen, wissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten oder ganz neu zu stellen. Damit die Sammlungen besser zur Erschließung, Sicherung, Vermittlung und Zugänglichkeit unseres kulturellen Erbes beitragen können, hat das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) 2015 erstmals das Förderprogramm „Vernetzen – Erschließen – Forschen. Allianz für universitäre Sammlungen“ aufgelegt: 15 (Verbund-)Projekte sind in diesem Rahmen zwischen 2016 und 2020 mit insgesamt gut 9 Millionen Euro gefördert worden. 2021 wurde die Förderrichtlinie ein weiteres Mal veröffentlicht. Neben geistes- und sozialwissenschaftlich fokussierten Forschungsprojekten, die Mitte 2023 gestartet sind, wird auch ein Begleitvorhaben der „Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen“ (s.u.) gefördert, das u.a. die Integration und den Wissenstransfer in die breitere Sammlungs-Community in Deutschland unterstützt. Die Vorhaben laufen bis 2027.
Ziel ist es, exemplarisch das breite Nutzungspotential der Sammlungen mittels gezielter Forschungsvorhaben aufzuzeigen. Durch die Einbindung der Bestände setzt die Förderung zudem nachhaltige Impulse in Bereichen wie Sammlungsmanagement und -erschließung, Sammlungsdigitalisierung sowie Konservierung und Restaurierung. Die Sammlungen erhalten dabei die Möglichkeit, Allianzen mit ressourcenstarken außer- oder inneruniversitären Kooperationspartnern einzugehen. Zum Beispiel können sie museale Partner einbinden, die ihnen beratend und unterstützend bei Digitalisierungs- oder Konservierungsfragen, Präsentationstechniken, Inventarisierungen oder bei Lehrformaten zur Seite stehen.
Portal Wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland
Die vom BMFTR von 2012 bis 2022 geförderte Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland unterstützt bundesweit die Sichtbarkeit und Nutzbarkeit wissenschaftlicher Sammlungen. Von 2022 bis 2027 setzt sie das o.g. Begleitvorhaben im Rahmen der BMFTR-Förderrichtlinie „Allianz für Hochschulsammlungen II“ um.
Das BMFTR fördert zudem seit 2021 zusammen mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur ein Modellprojekt am Forum Wissen der Universität Göttingen. Bis Ende 2026 wird hier erforscht, wie Hochschulsammlungen und interdisziplinäre Forschung in unterschiedlichen Formaten für Wissenschaftskommunikation und Wissenstransfer übersetzt und gesellschaftlich sichtbar gemacht werden können.
DDR-Forschung
Im kulturellen Erbe liegt ein wichtiges Potenzial für die künftige Gestaltung der Gesellschaft. Für das Verständnis von und den Umgang mit gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen ist der Blick in die Vergangenheit essenziell. Dazu gehört auch die Erforschung der Geschichte der DDR.
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