Seelenarbeit im Sozialismus: Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie in der DDR (SiSap)

Förderzeitraum: 01.10.2023 - 30.09.2025

Ausstellung

Ausstellung Seelenarbeit im Sozialismus

Bernhard Strauß

Startseite der digitalen Ausstellung „Seelenarbeit im Sozialismus“. Abgerufen am 23. September 2025 von https://www.sisap-ausstellung.de

Startseite der digitalen Ausstellung „Seelenarbeit im Sozialismus“. Abgerufen am 23. September 2025 von https://www.sisap-ausstellung.de

SiSap

Das Verbundprojekt „Seelenarbeit im Sozialismus“ beschäftigte sich mit der Entwicklung, Gestaltung und politischen Verflechtung von Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie in der DDR. In der DDR entwickelte sich eine vielfältige Psychotherapielandschaft mit spezifischen Verfahren wie der Intendiert Dynamischen Gruppenpsychotherapie oder der Kommunikativen Bewegungstherapie. Aber auch im Westen übliche Psychotherapieverfahren waren in der DDR verfügbar. Dabei stand das System unter dem Druck von Partei und Staat. Zeitzeugenberichte machen diesbezüglich den Missbrauch von Macht in den Disziplinen sichtbar, aber auch Freiräume, in denen echte Hilfe möglich war. Unsere Studien zeigen zudem: Wer politische Repression erlebte, braucht später häufiger Psychotherapie. Wer Psychotherapie erhält, weist mehr Vertrauen in Institutionen auf. Insgesamt wird deutlich: Zwischen Heilauftrag und Missbrauch lag ein Spannungsfeld, das Fachleute wie Patientinnen und Patienten prägte und das bis heute nachwirkt. Die wissenschaftlichen Ergebnisse wurden und werden der Öffentlichkeit in Form wissenschaftlicher Publikationen sowie im Rahmen einer digitalen Ausstellung zur Verfügung gestellt. Letztere kann als analoge Wanderausstellung kostenfrei gebucht werden.

Was kann die Gesellschaft aus den Ergebnissen für die Zukunft lernen?

Die Geschichte zeigt, dass Medizin und Psychologie in der DDR nicht politisch unabhängig waren. Für die Zukunft heißt das: Wissenschaft und Behandlungen sollten immer frei von politischer Einflussnahme bleiben. Unabhängige Kontrolle, klare ethische Leitlinien und Aufklärung sind hierfür entscheidend. Betroffenen zuzuhören und ihre Erfahrungen ernst zu nehmen stärkt die Erinnerungskultur sowie das Verständnis der Lebensumstände in der DDR. Beides kann zu einer demokratischen, menschlichen Gesundheitsversorgung beitragen.

Mehr dazu lesen:

Webseite des Verbundprojekts:

Zugang zur digitalen Ausstellung

   

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