DDR-Vergangenheit und psychische Gesundheit: Risiko- und Schutzfaktoren (DDR-PSYCH)
Förderzeitraum: 01.08.2023 - 31.07.2025

DLR Projektträger
Förderzeitraum: 01.08.2023 - 31.07.2025

DLR Projektträger
Das interdisziplinäre Verbundprojekt "DDR-Vergangenheit und psychische Gesundheit: Risiko- und Schutzfaktoren“ (DDR-PSYCH) erforschte von 2019 bis 2025 Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der psychischen Gesundheit von Ost- und Westdeutschen anhand groß angelegter Bevölkerungsstudien der letzten Jahrzehnte. Hinsichtlich psychischer Beschwerden waren in den ersten Dekaden nach der Wiedervereinigung Ostdeutsche stärker betroffen als Westdeutsche. Dies hat sich bis heute weitgehend angeglichen; seit Anfang der 2000er Jahre geben jedoch eher Westdeutsche häufiger psychische Belastungen an. Vermögen und berufliche Gratifikation wurden hingegen von Westdeutschen positiver beurteilt, was hier zu einer teilweise höheren Lebenszufriedenheit beitrug. Kindheitstraumata wurden in ostdeutschen Kohorten seltener berichtet, was möglicherweise ein Schutzeffekt früherer DDR-Strukturen sein könnte. Außerdem konnte das Projekt in Ostdeutschland keine nachteilige Auswirkung der Krippenerziehung nachweisen, mit Ausnahme der sog. Wochenkrippe.
Historische und politische Erfahrungen können über Generationen hinweg nachwirken. Zudem ist es im Ost-West Vergleich – beispielsweise bei politischen Einstellungen aber auch psychischen Belastungen wichtig – den Aspekt der Binnenmigration (Umzüge von Ost nach West und umgekehrt) zu beachten, da sie große Teile der Bevölkerung vor allem im Osten betrifft. Regionale Unterschiede innerhalb Deutschlands sind groß (Wohlstand, Arbeitslosigkeit, Anteil von Migranten) und beeinflussen maßgeblich politische Einstellungen.