DuT: Diktaturerfahrung und Transformation in der DDR (DuT)

Förderzeitraum: 01.10.2023 - 30.09.2025

Screenshot Website, Willi Neuberts Wandfries “Die Presse als Organisator“ (1973), Pressecafé am Alexanderplatz, Berlin; Foto: Gesche Gierse

Screenshot der Webseite "Diktaturerfahrung und Transformation. Deutungen und Perspektiven" (dut-ausstellung.de), Willi Neuberts Wandfries “Die Presse als Organisator“ (1973), Pressecafé am Alexanderplatz, Berlin; Foto: Gesche Gierse, Gestaltung: Artkolchose

Gesche Gierse

Das Verbundprojekt Diktaturerfahrung und Transformation hat die Erfahrungen der Ostdeutschen in der späten DDR und die Umbruchserfahrungen der Nachwendezeit analysiert. Dabei wurde die weit verbreitete Annahme untersucht, dass die politische Zäsur von 1989/90 ein tiefer Einschnitt in den ostdeutschen Lebensläufen war. Tatsächlich offenbart eine erfahrungsgeschichtliche Perspektive die Vielfalt an Kontinuitäten und Brüchen ostdeutscher Biographien. Zudem greifen ost- und westdeutsche Lebensphasen vielfach ineinander und bislang unterrepräsentierte (z.B. migrantische) Perspektiven eröffnen neue Sichtweisen auf Krisenerfahrungen und Bewältigungsstrategien.

Das Projekt stärkte die DDR-Forschung an Hochschulen, intensivierte die Zusammenarbeit von Universitäten und Gedenkstätten und schuf Grundlagen für weitere Studien. Die Oral-History-Forschungsstelle etablierte sich als zentrale Anlaufstelle für lebensgeschichtliche Interviews von Ostdeutschen. Digitale Angebote wie andreasstrasse.de und dut-ausstellung.de machen Forschungsergebnisse und zentrale Quellen öffentlich zugänglich.

Was kann die Gesellschaft aus den Ergebnissen für die Zukunft lernen?

Der Umbruch von 1989/90 bewirkte in Ostdeutschland eine politische, gesellschaftliche und kulturelle Transformation, die alle Lebensbereiche erfasste. Sie brachte Freiheit und Demokratie, war aber auch mit Verlusten und Ängsten verbunden. Bis heute mangelt es mitunter an Verständnis für die spezifischen Erfahrungen der Ostdeutschen. Wenn ein weiteres gesellschaftliches Zusammenwachsen von West und Ost gelingen soll, müssen DDR- und Transformationszeit als Teil einer gesamtdeutschen Geschichte verstanden werden.

Mehr dazu lesen:

Digitale Plattform: Diktaturerfahrung und Transformation. Deutungen und Perspektiven

Hörspiel- und Rechercheprojekt „Das glücklichste Volk der Welt“

Online-Modul: Andreasstraße digital

„Geheimnisvolle Vergangenheit“. Ein Podcast über die konspirativen Wohnungen der Staatssicherheit in der DDR

Oral-History-Forschungsstelle zur ostdeutschen Erfahrung

MDR-Beitrag: Foto-Erzählband zeigt vielfältige Perspektiven aus dem Leben in der DDR. Der Foto-Erzählband „An den Rändern taumelt das Glück" versammelt Fotografien aus den letzten Jahren der DDR. (vom 3.6.2025)

(K)ein Ort des Schweigens. Speziallager ausstellen in Buchenwald

Deutschlandfunk-Beitrag: Gedenken an Opfer rassistischer Ausschreitungen vor 50 Jahren in der DDR – Erfurt erinnert an Jagd auf Algerier (vom 12.08.2025)

   

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