PROJEKTWEBSEITE: Digitale Wissenssoziologische Diskursanalyse (D-WISE): Multimodale Bedeutungsanalysen in Grounded Theory geleiteten Forschungsprozessen

Im Projekt D-WISE wurde erforscht, zu welchen Zwecken, wann und wie Verfahren der Digital Humanities sinnvoll in qualitative diskursanalytische Wissensproduktion eingebunden werden. Die Erkenntnisse sind für die geistes- und kulturwissenschaftliche Theoriegenese relevant, im Ergebnis entstand ein umfassender Softwareprototyp für die Diskursanalyse.

Screenshot D-WISE Tool Suite

Screenshot D-WISE Tool Suite

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Digitale Texte und Bilder prägen heutige Vorstellungen der Welt und sind wesentlich für diskursanalytische Forschungszugänge. Diese gehören mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen in geisteswissenschaftlichen Fächern zu den zentralen, qualitativen Forschungsstrategien. Trotz der bestehenden Fülle und stetig wachsenden Zahl an relevanten digitalen, multimodalen Diskursquellen sind Verfahren der Digital Humanities (DH) bisher nur unzureichend systematisch für diskursanalytische Zugänge erschlossen. Die Berücksichtigung von Multimodalität und Modellierung von Bedeutungspluralität sind dabei bisher nur ungenügend bearbeitet. Um diesen Forschungsbedarf zu adressieren, entwickelte D-WISE neue Analyseverfahren zum Einsatz von kontextualisierten Embedding-Repräsentationen und eine prototypische Arbeitsumgebung als digitale Unterstützung von wissenssoziologischen Diskursanalysen (WDA).
Das Projekt arbeitete heraus, zu welchen Zwecken, wann und wie DH-Verfahren in qualitative diskursanalytische Wissensproduktion sinnvoll eingebunden werden und füllt Leerstellen im Hinblick auf die Ergänzung weiterer Verfahren. Die epistemologische Reflexion und Weiterentwicklung hermeneutischer Methodologie bei der Verwendung von (semi-)automatisierten Verfahren ist dabei integraler Teil und ermöglichte die Erstellung der Arbeitsumgebung DATS (Digital Analysis Tool Suite), welche der hermeneutisch-qualitativen Arbeitsweise Rechnung trägt.
Das Forschungsvorhaben war am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und an der Language Technology Group, Fachbereich Informatik der Universität Hamburg angesiedelt.