PUBLIKATION: Vom Glauben zur Radikalisierung

Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen religiösem Fundamentalismus, Radikalisierungsanfälligkeit und radikalen Handlungsabsichten bei Muslimen in Deutschland. Die Mediationsanalyse zeigt, dass die Radikalisierungsanfälligkeit sowohl direkt als auch indirekt über den islamischen Fundamentalismus mit der Akzeptanz von Gesetzesübertretungen und Gewalt zusammenhängt.

Die Komplexität der Gründe für Radikalisierung und deren Einfluss auf die Neigung zur Rechtsverletzung und Gewaltausübung sind von bedeutender Tragweite für gesellschaftliche Gefüge sowohl in Deutschland, Europa als auch global.


Dieser Beitrag analysiert den Einfluss von religiösem Fundamentalismus auf radikale Handlungsabsicht und untersucht dabei die Rolle von drei ausgewählten Risikofaktoren: Diskriminierungserfahrungen, Autoritarismus und Demokratiemisstrauen, die zu einem Index der Anfälligkeit für Radikalisierung zusammengefasst werden. Anhand einer empirischen Auswertung einer Umfrage unter Muslimen in Deutschland wird untersucht, ob eine Korrelation zwischen religiösem Fundamentalismus, der Anfälligkeit für Radikalisierung und radikaler Handlungsabsicht selbst besteht. Die Ergebnisse einer Mediationsanalyse legen nahe, dass Anzeichen für Radikalisierungsanfälligkeit ernst genommen werden sollten, da sie sich sowohl direkt als auch indirekt über eine gesteigerte Empfänglichkeit für religiösen Fundamentalismus auf die Akzeptanz von Rechtsverstößen und Gewalt auswirken können.