Neue Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt ProZiS

Im Verbundprojekt ProZiS „Zum Wandel professioneller und zivilgesellschaftlicher Sozialer Arbeit durch Zuwanderung - Gelingende Diversität im sozialräumlichen Kontext“ sind weitere Erkenntnisse veröffentlicht worden. Das Projekt wird durch das BMBF im Rahmen der Richtlinie zur Förderung der Maßnahme "Migration und gesellschaftlicher Wandel“ gefördert.

Das Projekt der Hochschule Fulda und der Universität Kassel untersucht die Veränderung der Sozialen Arbeit durch Zuwanderung, bezogen auf die Organisation der Zusammenarbeit professioneller und zivilgesellschaftlicher Akteure sowie die Beziehungen zwischen freiwillig Engagierten und Zugewanderten.

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Der Beitrag „Professionalität in der migrationsbezogenen Sozialen Arbeit“ diskutiert anhand der Ergebnisse problemzentrierter Interviews mit Akteuren der kommunalen Migrationsarbeit, wie professionelles Handeln in der Migrationssozialarbeit organisiert und begründet wird: „In der Darstellung fachlicher Selbstverständnisse und Hilfekonzepte, neben der bekannten Ambivalenz zwischen Hilfe und Kontrolle, [werden] weitere Spannungsverhältnisse deutlich. In diesen agieren SozialarbeiterInnen, positionieren sich und haben Umgangsweisen entwickelt, um in den Widersprüchlichkeiten zu bestehen“.

In dem Artikel „Migrantisches Engagement auf der politischen Agenda - kommunale Migrationsarbeit zwischen Handlungsspielräumen und Abhängigkeiten“ werden „anhand der Ergebnisse aus leitfadengestützten Interviews mit VertreterInnen von MigrantInnenselbstorganisationen unterschiedliche Selbstverständnisse in Bezug auf die Adressierung als relevante institutionelle Akteure beschrieben und das darin deutlich werdende Spannungsverhältnis zwischen Selbstorganisation und kommunaler Migrationsarbeit erörtert“.

Der Artikel „Das Versprechen, dass aus Fremden FreundInnen werden - Analyse von Tandeminterviews zwischen Zugewanderten und nicht-Zugewanderten“ bezieht sich auf die Bedeutung interethnischer Beziehungen, die anhand von Paarinterviews mit Personen mit und ohne Einwanderungsgeschichte, die sich als befreundet bezeichnen, rekonstruiert wurde: „Wenn wir also in Anlehnung an die Paarforschung nach ‚doing friendship‘ fragen, interessiert uns nicht nur, dass was die Interviewten sagen, sondern auch, wie die Interviewbeiträge verlaufen. Wir gehen davon aus, dass die Beziehung der Interviewten in den jeweiligen Situationen interaktiv her- und dargestellt und damit Beziehungswirklichkeit präsentiert wird“.


Autorin: Anke Freuwört