Zusammenhalt in Europa

Der Zusammenhalt Europas gilt als zwingende Voraussetzung für Wohlstand, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit unseres Kontinents. Die Sozial- und Geisteswissenschaften liefern hierzu einen wesentlichen Beitrag.

Europäische Union Flagge; © thinkstock

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Die Finanz- und Wirtschaftskrise, die Flucht- und Migrationsdynamiken, zunehmender Populismus, der BREXIT und weitere geopolitische Herausforderungen zeigen, wie brüchig der Zusammenhalt in Europa ist – insbesondere dann, wenn es darum geht, Risiken und Belastungen gemeinschaftlich zu tragen.
All das wirft große Fragen auf: angefangen vom Zusammenwirken in den Bereichen Wirtschafts-, Handels- und Industriepolitik, über Zusammenhalt und Solidarität, Demokratie und politische Legitimation bis hin zu systemischen, sozialen und kulturellen Integrationsprozessen innerhalb der Europäischen Union.
Vor diesem Hintergrund fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Projekte, die den Zusammenhalt in der Europäischen Union (EU) – verstanden als belastbares und verlässliches Interaktionsverhältnis zwischen ihren Mitgliedsstaaten sowie ihren Bürgerinnen und Bürgern – aus interdisziplinärer Perspektive untersuchen.

Abschlusskonferenz

Unter dem Motto „Zusammenhalt in Europa – Herausforderungen und Chancen in turbulenten Zeiten“ fand am 28. September 2023 im Humboldtcarré in Berlin die Abschlusskonferenz der Förderlinie statt. Dabei diskutierten die Projekte ihre Ergebnisse mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Eröffnet wurde die Tagung durch den Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Jens Brandenburg. In seinem Grußwort hob er hervor, dass der Zusammenhalt in Europa unverzichtbar sei für die Zukunft des Kontinents. Im anschließenden Podiumsgespräch traten die Projekte in den direkten Austausch mit Politik und Zivilgesellschaft. In den Diskussionen mit dem Bundestagsabgeordneten Josip Juratovic (stv. Vorsitzender der Europa Union Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag) und Tomáš Sacher (Geschäftsführer der Schwarzkopf Stiftung Junges Europa) wurde deutlich, dass gerade in Zeiten multipler Krisen der Zusammenhalt in Europa eine zwingende Voraussetzung für Wohlstand, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit unseres Kontinentes ist. Durch die geförderten Projekte konnten aktuelle Problemstellungen und Handlungsbedarfe klar herausgestellt und Lösungsansätze gewonnen werden, die der Politik und Gesellschaft zugutekommen. Einen ausführlichen Bericht zur Abschlusskonferenz finden Sie hier.

Transfer in die Europaministerkonferenz (EMK)

Die Ergebnisse der Förderlinie „Zusammenhalt in Europa“ fließen zudem in den Austausch der Europaministerkonferenz (EMK) ein. Die EMK ist die ständige Fachkonferenz der für die Europapolitik zuständigen Minister der Bundesländer und koordiniert die Zusammenarbeit der Länder bei ihrer Interessensvertretung in Europaangelegenheiten. So wurden die Ergebnisse ausgewählter Vorhaben der Förderlinie in den Sitzungen der Ständigen Arbeitsgruppe der EMK (StAG) sowie der Unterarbeitsgruppe Europapolitische Kommunikation (UAG) vorgestellt: KommZuEU, PerzepEU, CoBo, Jurop und ProConEU. Dadurch erfolgt ein breiter Transfer der Projektergebnisse in die Politik und Öffentlichkeit.

Die 19 Einzel- und Verbundvorhaben waren in drei Clustern organisiert:

  • Europäische Solidarität, Vertrauen und Identität
  • Grenzregionen und grenzüberschreitender Zusammenhalt
  • Herausforderungen des europäischen Zusammenhalts

Förderprogramm „Zusammenhalt in Europa“

  • WAS: Forschungsprojekte zum Thema „Zusammenhalt in Europa“
  • WOZU: Besseres Verständnis vom Zustand des Zusammenhalts in der EU zu entwickeln und zur Stärkung dieses Zusammenhalts beizutragen.
  • WER: Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, gegebenenfalls Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Nicht-Regierungsorganisationen sowie andere Institutionen, die Forschungsbeiträge liefern können. Die Beteiligung von Forschenden aus Kleinen Fächern wird begrüßt.
  • WIE: Förderprogramm „Zusammenhalt in Europa“,
  • WO: Bundesanzeiger vom 17.06.2019   

Übersicht über die geförderten Projekte:

HEUREC – Wie Europäer*innen Fairness, Reziprozität und Zusammenhalt verstehen

Technische Universität Darmstadt – Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften – Institut für Politikwissenschaft
Projektleitung: Prof. Dr. Jens Steffek
Kurzbeschreibung: Das Projekt untersucht, welche Reziprozitätserwartungen Menschen gegenüber Bürger*innen anderer Mitgliedsstaaten und den Institutionen der Europäischen Union haben. Die Frage, wer in Europa wem welche Leistungen schuldet, ist - insbesondere seit der Staatsschuldenkrise im Euroraum und den im Zuge der COVID 19-Pandemie verhandelten europäischen Konjunkturpaketen, aber auch angesichts der Verhandlungen über den Mittelfristigen Finanzrahmen für den Zeitraum 2021 bis 2027 - politisch hochgradig kontrovers.
Webseite: HEUREC

WEZ – Wächst Europa zusammen? Konvergenz und Divergenz politischer Einstellungen in Europa

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main – Fachbereich Gesellschaftswissenschaften – Institut für Soziologie
Projektleitung: Dr. Yassine Khoudja
Kurzbeschreibung: Nachdem Europa seit Ende des Zweiten Weltkrieges stetig weiter zusammengewachsen ist, sind im letzten Jahrzehnt größere Herausforderungen einer weitergehenden EU-Integration deutlich sichtbar geworden. Die Wirtschaftskrise und die durch große Flüchtlingsbewegungen 2015 ausgelöste „Schengen"-Krise haben in unterschiedlichen politischen Themen deutliche Uneinigkeiten innerhalb und zwischen europäischen Ländern zu Tage kommen lassen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Forschungsprojekt mit Polarisierungs- und Fragmentierungstendenzen der öffentlichen Meinung in Europa.

ZUSE – Zusammenhalt durch Sicherheit? Diskurse, Interaktionen und Praktiken des europäischen Zusammenhaltes im Feld Sicherheit

Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), Universität der Bundeswehr Hamburg, Eberhard-Karls-Universität Tübingen – Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät – Institut für Politikwissenschaft
Projektleitung: Dr. Hendrik Hegemann
Kurzbeschreibung: Das Verbundvorhaben geht der Frage nach, wie sich Sicherheit als Leitvorstellung zur Organisation europäischen Zusammenhaltes innerhalb öffentlicher Diskurse entwickelt, wie sich dies in konkrete Interaktionen und Praktiken auf verschiedenen Ebenen übersetzt, und welche Wirkungen auf Politik und Gesellschaft damit verbunden sind. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass sich „Sicherheit“ im umfassenden Sinne als zentraler Bezugspunkt zur Organisation von Zusammenhalt innerhalb der Europäischen Union (EU) etabliert hat.
Webseite: ZUSE

CoBo – Territorialer Zusammenhalt in Deutschlands Grenzregionen

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – Naturwissenschaftliche Fakultät – Institut
für Geographie
Projektleitung: Prof. Dr. Tobias Chilla
Kurzbeschreibung: Viele Facetten des europäischen Zusammenhalts zeigen sich besonders plastisch an den europäischen Binnengrenzen. Das Projekt untersucht die Organisation des Zusammenhaltes in Grenzregionen und lotet die hier bestehenden Potenziale aus. Zwar sind grenzüberschreitendes Zusammenwachsen und regionales Prosperieren auch die Erfolge der Kooperation auf verschiedenen Ebenen. Dennoch spielen Barrieren und Randlagen trotz des europäischen Integrationsprozesses weiterhin eine Rolle.

SOHA – Orte und Motive solidarischen Handelns in transnationalen Arbeitsbeziehungen

Universität Bremen – Zentrum für Arbeit und Politik
Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Klee
Kurzbeschreibung: Entlang der Frage „Wie und unter welchen Voraussetzungen entsteht Solidarität in den transnationalen Arbeitsbeziehungen?" wird im Projekt SOHA der Zusammenhalt in Europa erforscht. Dabei wird angenommen, dass in zunehmend transnational gestalteten Arbeitsmärkten der kooperative Umgang mit verschiedenen Konfliktlinien (zwischen Kapital und Arbeit, Arbeitnehmern und deren Interessenvertretungen in verschiedenen Branchen und aus verschiedenen Ländern) ein wesentliches Element für das Gelingen des europäischen Projektes ist.
Webseite: SOHA

AIM – Analyse institutionellen Handelns im Umgang mit der Mobilität europäischer Bürger*innen. Ansätze zur Förderung des Europäischen Zusammenhalts

Fachhochschule Erfurt, University of Applied Sciences – Fakultät Architektur und Stadtplanung – Fachgebiet Stadt- und Raumsoziologie
Projektleitung: Prof. Dr. Katrin Großmann
Kurzbeschreibung: Das Projekt setzt sich zum Ziel, den institutionellen Umgang mit europäischer Binnenmobilität in der Kommune zu untersuchen. Der Fokus liegt darauf, Potentiale zur Förderung des europäischen Zusammenhalts in der lokalen Praxis zu identifizieren, die Bedingungen gelingender Steuerung zu verstehen und gemeinsam mit Praxis und Politik Verbesserungsmöglichkeiten herauszuarbeiten.
Webseite: AIM

ProConEU – Befürworter und Gegner der Europäischen Union: Die Konsequenzen einer zunehmenden Spaltung in und für Europa

Ludwig-Maximilians-Universität München – Sozialwissenschaftliche Fakultät – Geschwister-Scholl Institut für Politikwissenschaften, Universität Mannheim – Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES)
Projektleitung: Dr. Daniela Braun
Kurzbeschreibung: Die Kluft zwischen Befürwortern und Gegnern der Europäischen Union (EU) hat sich in den letzten Jahrzehnten unverkennbar vergrößert. Auseinandersetzungen innerhalb der EU-Mitgliedstaaten sowie zwischen EU-Behörden und meist rechtspopulistischen Regierungen verschiedener EU-Mitgliedstaaten stellen gegenwärtig keine Seltenheit mehr da. Ausgehend von der Prämisse, dass diese Konflikte auf einer strukturellen Konfliktlinie zwischen Befürwortern und Gegnern Europas beruhen, wird eine empirische Untersuchung der zentralen Akteure durchgeführt und die BürgerInnen sowie die politischen Eliten in allen EU-Mitgliedstaaten in den Blick genommen.
Webseite: ProConEU

Euroskepsis – Europas Gegenbewegungen. Euroskeptische Verflechtungen von den Anfängen der Europäischen Integration bis heute

Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland – Deutsches Historisches Institut Rom, Stiftung Hamburger Institut für Sozialforschung
Projektleitung: Prof. Dr. Martin Baumeister
Kurzbeschreibung: Im Rahmen des Projekts wird das Ideal des Zusammenhalts der Europäischen Union in die Geschichte der Skepsis gegenüber Europa eingebettet. Diese Skepsis hat die europäische Einigung einerseits von Beginn an bedingt und begrenzt, andererseits hat sie eigene Formen des Zusammenhalts in Europa gestiftet. Dabei geht das Vorhaben aus einer interdisziplinären und internationalen Perspektive an die Frage nach der geschichtlichen Bedingtheit des europäischen Zusammenhalts heran. Während gegenwärtig vor allem politikwissenschaftliche, auf die jüngere Vergangenheit ausgerichtete Analysen das Forschungsfeld dominieren, verbindet das Projekt historische, soziologische und politikwissenschaftliche Ansätze.

SoVE - Soziales Vertrauen als Voraussetzung für gesellschaftlichen Zusammenhalt in Europa   

Universität Siegen– Philosophische Fakultät – Seminar für Sozialwissenschaften – Lehrstuhl für Vergleichende Kultursoziologie und politische Soziologie Europas, European Alternatives Berlin e.V.
Projektleitung: Prof. Dr. Christian Lahusen
Kurzbeschreibung: Vertrauen ist eine unverzichtbare Grundlage gesellschaftlichen Zusammenhalts. SoVE widmet sich den Vertrauensbeziehungen zwischen den europäischen Bevölkerungen, da dieses Thema tiefere Einblicke in die Voraussetzungen, Formen und Grenzen des europäischen Zusammenhalts eröffnet und Möglichkeiten einer Stärkung aufzeigen kann. Das Vorhaben gründet auf einer engen Zusammenarbeit zweier Partner (der Professur für politische Soziologie Europas an der Universität Siegen und European Alternatives e.V. Berlin), die sich aufgrund ihrer bisherigen Arbeitsschwerpunkte bereits intensiv mit den forschungs- und praxisbezogenen Aspekten der Thematik befasst haben.
Webseite: SoVE

JUROP – Jugend und EUropa: Zwischen Zusammenhalt und Polarisierung

Friedrich-Schiller-Universität Jena – Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften – Institut für Psychologie, Universität Duisburg-Essen – Fakultät für Bildungswissenschaften – Institut für Psychologie – Professur für Interkulturelle Psychologie – Migration und Integration, Amadeu Antonio Stiftung – Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Noack
Kurzbeschreibung: Das Verbundvorhaben geht der Frage nach, wie Jugendliche in Deutschland den demokratischen Zusammenhalt in Europa bzw. der EU erleben, wie sie zu diesem stehen und welche Faktoren darauf Einfluss nehmen. Jugendliche stehen dabei als jene im Zentrum, die im künftigen Europa leben und es mitgestalten werden. Neben europa- und EU-bezogenen Orientierungen und Verhaltensweisen Jugendlicher gilt ein wesentliches Augenmerk des Projekts populistischen Haltungen bzw. der Empfänglichkeit für solche. Populistische Haltungen werden dabei auf individueller Ebene als bedeutsamer Einflussfaktor von europa- und EU-bezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen betrachtet. Auf der Kontextebene werden sowohl familiale und peer-bezogene als auch mediale Einflüsse berücksichtigt. Das besondere Interesse des Projekts gilt dem Wirken schulischer Faktoren, da die Schule
ein einschlägiger Lernort sowie auch eine Vermittlungsinstanz mit großer Reichweite ist.
Webseite: JUROP

EduGR – Europalernen in transnationalen Bildungslandschaften

Universität Trier – Fachbereich III – Fachdidaktik Gesellschaftswissenschaften
Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Busch
Kurzbeschreibung: Grenzrenzregionen gelten als Motor der europäischen Integration und ideale Lerngelegenheit, um in ihren transkulturellen Handlungs- und Verflechtungsräumen Schlüsselkompetenzen, Selbstverständnisse und Wertvorstellungen für die europäische Lebenswirklichkeit zu entwickeln. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt EduGR untersucht anhand der Bedingungen der Großregion als exemplarischem transnationalem Bildungsraum, wie Lern- und Integrationsprozesse erfolgen und wie diese Bildungsaufgabe in Schulpraxis und Bildungspolitik der Grenzregionen umgesetzt wird.
Webseite: EduGR

ZER – Zusammenhalt in Europa durch Religion? Eine Evaluation der Sozialkapitalbildung in religiösen Organisationen angesichts von Flucht und Migration   

Technische Universität Dortmund – Fakultät für Humanwissenschaften und Theologie – Institut für Katholische Theologie
Projektleitung: JProf. Dr. Alexander Unser
Kurzbeschreibung: Ziel des Forschungsprojekts ist es, empirisch zu untersuchen, wie angesichts der derzeitigen Flucht- und Migrationsdynamiken die Potentiale von Religion optimal genutzt werden können, um Vertrauen zwischen autochthoner Bevölkerung und Migrant*innen zu stiften und so den Zusammenhalt in Europa zu stärken. Dazu fokussiert das Forschungsvorhaben schwerpunktmäßig auf das Themenfeld „Kulturelle Grundlagen von Zusammenhalt“. Theoretischer Bezugspunkt ist der Sozialkapitalansatz, mit dessen Hilfe gemeinsam mit den Praxispartnern vor Ort (christliche und muslimische Gemeinden, die sich für Migrant*innen oder Geflüchtete engagieren) deren Arbeit evaluiert und weiterentwickelt wird.
Webseite: ZER

SozIus – Soziale Identität und gesellschaftlicher Zusammenhalt: Welche Anerkennungsdefizite bedrohen die soziale Kohäsion?

Eberhard-Karls-Universität Tübingen – Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät – Institut für Soziologie
Projektleitung: Prof. Dr. Martin Groß
Kurzbeschreibung: In jüngerer Zeit deuten etliche Zeichen auf eine Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts. So nimmt in vielen Ländern, auch in Deutschland, das Institutionenvertrauen ab. Insbesondere die zunehmende Unterstützung populistischer Parteien kann als Ausdruck zunehmender Gefährdung gesellschaftlichen Zusammenhalts angesehen werden: Populistische Parteien betonen die Grenzen zwischen gesellschaftlichen Gruppen, entlang vertikaler Stratifizierungsdimensionen („Volk" vs. „Elite") ebenso wie entlang horizontaler Innen-Außenabgrenzungen („Deutsche" vs. „Zuwanderer"). Die zunehmende Bedeutung partikularistischer Grenzziehungen schwächt aber erheblich die soziale Integration auf gesamtgesellschaftlicher Ebene.
Webseite: SozIus

KommZuEU – Kommunen als Anker des Zusammenhalts im europäischen Mehrebenensystem

Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer – Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Fern Universität Hagen – Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften – Institut für Politikwissenschaft III – Politikfeldanalyse & Umweltpolitik
Projektleitung: Prof. Dr. Stephan Grohs
Kurzbeschreibung: Die lokale Ebene ist als Frontline-Ebene des unmittelbaren Kontaktes von Politik und Verwaltung mit den BürgerInnen besonders geeignet für die Vermittlung der Idee des Zusammenhalts in Europa. Von dieser These ausgehend wird in einem interdisziplinären Forschungsprojekt (aus Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, und Kommunalwissenschaften) mit der Unterstützung durch Praxispartner auf die zentrale Forschungsfrage „(Wie) Können Kommunen als Anker des grenzüberschreitenden Zusammenhalts in Europa wirken?“ eingegangen.
Webseite: KommZuEU

MovE – Movements of Europe. Transnationale soziale Bewegungen und Bruchlinien der Solidarität

Friedrich-Schiller-Universität Jena – Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften – Institut für Soziologie
Projektleitung: Prof. Dr. Tilman Reitz
Kurzbeschreibung: Das Projekt analysiert europapolitische Perspektiven sozialer Bewegungen, um Spannungen zwischen lokaler, nationaler und europäischer Ebene auszuloten und Ansätze zu ihrer Bewältigung zu erarbeiten. In Kooperation mit Praxispartnern aus der Stadt-, Geschlechter- und Klimapolitik werden verschiedene Aspekte untersucht: a) wie sich lokale Ansätze im europäischen Raum zu organisieren und zu verorten versuchen und wie sie sich dabei b) zu transnationalen Regelungskontexten, besonders zu den Institutionen der EU verhalten. Zudem wird c) analysiert, auf welche Vermittlungsgrenzen die Bewegungen stoßen, zumal in Feldern, in denen Kritik an europäischen Institutionen und Umgestaltungsprozessen auch nationalistisch und rechtspopulistisch aufgefasst wird. Dafür werden sowohl die grenzüberschreitenden Perspektiven der jeweiligen Akteure als auch – anhand vergleichender Fallstudien – die Konflikte und Grenzen ihres Engagements untersucht.
Webseite: MovE

EUNIDES – Europäische und nationale Identifikation: Ursachen, Formen und Folgen für Solidarisierung und Entsolidarisierung

Philipps-Universität Marburg – FB 04 Psychologie – AG Sozialpsychologie, Wirtschaft, Methoden – AE Sozialpsychologie
Projektleitung: Prof. Dr. Christopher Cohrs
Kurzbeschreibung: Das Forschungsprojekt widmet sich den Fragen nach Formen der Identifikation mit Europa und ihrer Entwicklung, Ursachen und Folgen europäischer Identifikation bzw. ihres Fehlens für den Zusammenhalt in Europa. Dabei steht insbesondere das Zusammenspiel von europäischer und nationaler Identifikation im Fokus.

TransMIGZ – Transnationale Einflüsse, migrantische Identitäten und Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Universität Bielefeld – Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen – Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Zick
Kurzbeschreibung: Für politische Entscheidungsträger*innen in Europa ist es wichtig, multikulturelle Gesellschaften so zu gestalten, dass sie Konflikte konstruktiv lösen und regulieren können, um gesellschaftlichen Zusammenhalt, innergesellschaftlichen Frieden und insgesamt zufriedenstellende, erfolgreiche Lebensverhältnisse zu gewährleisten. Sogenannte Parallelgesellschaften sind eine Belastung und Hürde für Zusammenhalt, selbst wenn die Separationen aus verschiedenen Gründen verständlich sein mögen. Das Forschungsprojekt wird aus empirischer Sicht den Zusammenhang zwischen politischer Transformation und politischen Diskursen türkeistämmiger Gemeinschaften im Aufenthalts- und Herkunftsland untersuchen.

PerzepEU – Zusammenhalt in Europa – Wahrnehmung und Handlungsfelder

Hertie School of Governance
Projektleitung: Prof. Dr. Anke Hassel
Kurzbeschreibung: Die Leitfrage des Projekts lautet: Wie wird Zusammenhalt in der EU wahrgenommen und wie kann er unter den Bedingungen hoher politisch-institutioneller Heterogenität gestärkt werden? Das Projekt verbindet dabei die Perspektive der Bürgerinnen und Bürger mit der Analyse politisch-institutioneller Maßnahmen der Mitgliedsstaaten und der EU in einer interdisziplinär soziologisch politikwissenschaftlichen Perspektive mit starker Praxisorientierung.
Webseite: PerzepEU

FANZinE – Fußball als Grundlage gesellschaftlichen Zusammenhalts in Europa

Johannes Gutenberg-Universität Mainz – FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport – Institut für Politikwissenschaft
Projektleitung: Prof. Dr. Arne Niemann
Kurzbeschreibung: Vor dem Hintergrund verschiedener europäischer Krisen, erstarkender anti-europäischer Einstellungen in einigen Ländern und der Etablierung europaskeptischer politischer Bewegungen ist es das Ziel, die bisherige Forschung zu europäischer Identität um den Einfluss von massentauglichen Freizeitaktivitäten zu erweitern. Dabei geht es darum zu verstehen, wie Alltag und Freizeit über sozioökonomische Unterschiede hinweg das Verständnis von Europa beeinflusst.

Poster-Ausstellung der Förderprojekte (hier auch als PDF)

Poster AIM

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Poster CoBo

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Poster Edu.GR

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Poster EUNIDES

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Poster Euroskepsis

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Poster FANZinE

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Poster HEUREC

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Poster JUROP

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Poster KommZuEU

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Poster MovE

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Poster perzepEU

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Poster ProConEU

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Poster SOHA

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Poster SoVE

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Poster SozIus

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Poster TransMIGZ

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Poster WEZ

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Poster ZER

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Poster ZUSE

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