Was ist der Wert der Dinge? Konzepte einer Sammlungsökonomie. International Summer School 2022

Vom 18.-29. Juli 2022 findet an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel die International Summer School des Forschungsverbunds MWW statt. 15 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler widmen sich dem Thema "Was ist der Wert der Dinge? Konzepte einer Sammlungsökonomie". Bewerben können sich Doktorandinnen und Doktoranden sowie fortgeschrittene Masterstudierende bis zum 31.3.2022.

Datum: 18. bis 29.07.2022

Veranstaltungstitel: Was ist der Wert der Dinge? Konzepte einer Sammlungsökonomie. International Summer School 2022

Veranstaltungstyp: Workshop

Veranstalterkategorie: Förderprojekte

Veranstalter: Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel

Veranstaltungsort: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Das Zusammentragen, Aufheben, und mitunter das Entsorgen von Dingen sind grundlegende Momente der Konstitution jeder Sammlung. Die Sammlung wird damit zum Resultat einer Kette von Entscheidungen, die immer in Bezug zur Bewertung der gesammelten Dinge stehen. Kurz: Wertzuweisung ist eine zentrale Kategorie für die Forschung an und mit Sammlungen. Auf dieser Grundlage geht die Sommerschule der Frage nach: Was ist der Wert der Dinge? Zunächst werden die Pluralität der Wertbegriffe diskutiert. Wie fächert sich das Spektrum der Wertarten für die Entstehung einer Sammlung auf, und wie werden diese Werte begründet? Welchen Wertdynamiken unterliegen die Dinge?

Es werden, zweitens, insbesondere nach dem Verhältnis von Sammlungen als Gesamtheit und den einzelnen Dingen gefrag. Was gehört zur Transformation vom Ding zum Sammlungsobjekt? Ist die Sammlung mehr als die Summe ihrer Objekte? Welche Wertarten werden Sammlungen zugeschrieben und welche neuen Werte bringen Sammlungen hervor? Wie ist die Idee des »Entsammelns« hier einzuordnen?

Drittens wird der Blick auf Sammler und Sammlerinnen gelenkt und gefragt, in welchen Situationen diese zu wirtschaftlichen Akteuren werden. Vom Kauf, über die Aufbewahrung, Ausstellung und Auflösung der Sammlung – welche ökonomischen Praktiken liegen den Sammlungen und dem Sammeln zugrunde? Wie generieren Sammlungen Werte?

Schließlich wird sich auch den sammelnden und forschenden Institutionen zugewandt und ihre Rolle als Schaltstelle bei der Bewertung der Dinge untersucht. Inwiefern funktionieren Museen, Bibliotheken und Archive durch ihre wahrgenommene Autorität als »Agenturen der Aufwertung« des Materiellen? Wie ist das Verhältnis zwischen dem wissenschaftlichen Interesse am Umgang mit Objekten und äußeren Indikatoren ihres Werts? Welche Rolle kommt dabei der breiteren Öffentlichkeit zu?

Ein Schwerpunkt des Forschungsverbunds MWW liegt auf digitalen Methoden für die Erforschung von Sammlungen. Fragen nach den durch Digitalisierung angestoßenen Transformationen sind daher von besonderem Interesse.

Während der Sommerschule spielen auch konkrete digitale Methoden eine Rolle: Wie kommt man der Sammlungsökonomie auf die Spur und wie können digitale Verfahren dabei helfen? Die Sommerschule ist interdisziplinär ausgerichtet und verbindet Seminare, Vorträge und Exkursionen mit der Möglichkeit eigenständiger Forschung.

Der Forschungsverbund MWW bietet bis zu fünfzehn Plätze für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt, die im Rahmen eines Motivationsschreibens ihr wissenschaftliches Interesse am Thema der Summer School darlegen. Das Angebot richtet sich vornehmlich an Doktorandinnen und Doktoranden der geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächer sowie aller Studiengänge mit Sammlungsbezug. In Ausnahmefällen werden auch fortgeschrittene Master-Studierende berücksichtigt. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März 2022.