Nachwuchsförderung

Qualifizieren, profilieren, vernetzen: Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses steht in Deutschland weit oben auf der forschungspolitischen Agenda – so auch beim aktuellen Rahmenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Gesellschaft verstehen – Zukunft gestalten“.

Drei Personen an einem Tisch mit Blick in eine Richtung; © Reiner Zensen

Gut qualifizierter wissenschaftlicher Nachwuchs ist eine wichtige Voraussetzung, um Forschungskompetenz, Innovationsfähigkeit und die Akademikerausbildung in Deutschland nachhaltig zu sichern. Dies hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung schon frühzeitig erkannt und die Nachwuchsförderung in den Geistes- und Sozialwissenschaften, vor allem die Förderung des bereits erfahrenen Nachwuchses nach der Promotion, fest in allen Förderrichtlinien des aktuellen Rahmenprogramms verankert.

Förderrichtlinie zu den Regionalstudien

Ein gutes Beispiel ist die Förderrichtlinie zu den Regionalstudien (Bundesanzeiger vom 10.10.2019): Sie zielte darauf ab, die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch internationale Forschungserfahrungen und Kooperationen zu unterstützen, etwa durch die Zusammenarbeit in internationalen Forschungsgruppen oder Forschungstandems. Zudem sollte die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Regionalwissenschaften mit weiteren Disziplinen ermöglicht und gestärkt werden, darunter auch die so genannten Kleinen Fächer.

Förderrichtlinie „Kleine Fächer – Zusammen stark“

Auf Nachwuchsförderung ist auch die Förderrichtlinie „Kleine Fächer – Zusammen stark“ (Bundesanzeiger vom 02.09.2019) ausgelegt: Gefördert werden interdisziplinäre Forschungsgruppen, die bis zu vier Jahre lang innovative Themen der Kleinen Fächer bearbeiten. Von Anfang ist anvisiert, durch frühzeitige Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen eigene Kompetenzen auszubauen, die Wissenschaftsgemeinschaft zu vernetzen und Synergieeffekte zu gewinnen, etwa durch die gemeinsame Nutzung vorhandener, auch digitaler Ressourcen.

Käte Hamburger Kollegs und Maria Sibylla Merian Centres for Advanced Studies

Ebenfalls sind die „Käte Hamburger Kollegs“ (Bundesanzeiger vom 01.04.2019) und die „Maria Sibylla Merian Centres for Advanced Studies“ (Bundesanzeiger vom 08.01.2019) von Anfang an auf die Förderung von wissenschaftlichen Talenten angelegt. So erhalten die Leitenden der Käte Hamburger Kollegs – selbst bereits Professorinnen und Professoren - die Chance, zu selbst gewählten Themen gemeinsam mit herausragenden nationalen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu forschen. Zugleich bekommen sie durch die jährlich wechselnden Fellows, die sich auf verschiedenen Stufen ihres Karrierewegs befinden, Anregungen für neue Forschungsideen und -kooperationen.

Gleiches gilt für die in verschiedenen Weltregionen angesiedelten Sibylla Merian Centres. Wissenschaftliche Talente können hier die Forschung in größeren transnationalen Arbeitszusammenhängen und über den Zeitraum von mehr als einer Dekade hinaus vorantreiben. Mit einem themenoffenen Programm sollen zudem wissenschaftliche Freiräume für internationale (Nachwuchs-)Forschende geschaffen werden.